Freitag, 21. Mai 2010

Deine Augen,sproede und starr

Du hast eine kleine Narbe dort auf deinem Augenlid, und immer, wenn du so starrst, wie du es jetzt gerade tust, bildet sie eine starre Linie. Dann fuehle ich, dass das geborstene Eis deiner  Augen auch mich zerfetzt. Und ich frage mich, warum sie immernoch kristallklar sind, Augen, in denen sich das Licht, das gelblich,von der Decke faellt, sich verirrt, irgendwo. Selbst jetzt noch, wo Falten sich schon wie kleine schwarze Faeden deine Augen benetzen, wo dich deine Depressionen unbeweglich machen. Du hast gelebt und sie haben alles mit angesehen. Sie haben viel mehr gesehen als du wolltest oder je ertragen konntest. Stumpf muessten sie eigentlich sein, verschleiert. Aber sie sind klar und dein starrer, zerknitterter Blick verraet, dass es dir reicht, dass es nicht mehr sein soll. Es darf gar nicht mehr sein, du kannst nicht mehr.
Dein Ausdruck aendert sich nicht, den ganzen verrauchten Abend nicht nicht nach allem, was passiert. Leben hinterlaesst keinen Eindruck. Gesichter erscheinen, verschwinden. Die Konsequenzen dieses Abends interessieren dich nicht, denn du bist fertig mit allem. Du siehst mich nicht, aber ich sehe dich, sehe in deine Augen voll gesplittertem Eiskristall, der mich zerreist und zerquetscht zugleich. Deine Augen, spröde und starr.

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